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Kung Fu - Die Kunst hinter der Kampfkunst

Wenn über „Kung Fu“ gesprochen wird, entstehen im Kopf meist Bilder, die angelehnt sind an bekannte Kung Fu- und Martial Art-Filme bzw. Kung Fu Shows. Spontan fallen mir da Bruce Lee, Jackie Chan, Donnie Yen, Kung Fu Panda, Shaolin Mönche und Karate Kid ein. Da erscheint es doch verwunderlich, dass auch Musiker, Fußballer, Köche, Dichter uvm. Kung Fu beherrschen können, selbst ohne einen konkreten Bezug zur Kampfkunst.


Der Begriff Kung Fu (chin. gongfu) wird im Westen für die Bezeichnung der zahlreichen chinesischen Kampfkünste verwendet. Die Bedeutung des Wortes ist aber erheblich umfangreicher als die bloße Zuordnung als Oberbegriff für die Kampfkünste. „Harte und geduldige Arbeit“ bzw. „Intensives Üben“ sind meist die ersten Übersetzungen bzw. Erklärungen für Kung Fu, aber auch das ist noch nicht alles.


In China gibt es den Spruch, ein Kung Fu Schüler muss „bitter essen“ können. Das klassische Kung Fu Training ist streng, anspruchsvoll und verlangt von dem Ausübenden: Geduld, Ausdauer, einen starken Willen, Durchhaltevermögen, Selbstdisziplin und einen guten (moralischen) Charakter.


„Nicht das Anfangen ist schwer, sondern das Durchhalten.“


In der chinesischen Philosophie hat Kung Fu eine tiefgreifende Bedeutung, denn sie stellt die Arbeit an der eigenen Person durch die konsequente Hingabe an eine Tätigkeit bzw. Kunstfertigkeit dar. Dabei ist nicht nur die körperliche Anstrengung gemeint, sondern auch die innere Haltung zu der ausgeübten Tätigkeit. Genauso kann Kung Fu als Qualität angesehen werden, die in der Ausführung ebendieser Tätigkeit steckt.


Aber welches Ziel soll durch Kung Fu, also durch „harte und geduldige Arbeit“, erreicht werden? Im Kung Fu gibt es kein klares Endziel, da der Weg zu dem Ziel das Ziel selbst ist. Durch das Beschreiten dieses Weges verbessert man stets seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten, ganz gleich welches individuell angesteuerte Ziel erreicht werden möchte. Der Kung Fu Schüler lernt darüber hinaus sich und seine individuelle Persönlichkeit in den verschiedensten Situationen auszudrücken - sowohl im Training, als auch im Alltag.


Wie in einem früheren Blogeintrag schon beschrieben, ist es das Ziel der Kampfkünste, jegliche Gewalt bzw. Bedrohung der Gesundheit zu vermeiden und deren Erhalt bis ins hohe Alter zu ermöglichen. Auch hier ist die Methode (der Weg) zum Erreichen dieses Ziels gleichzeitig das Geheimnis: Kung Fu.


 

Die folgende Geschichte ist ein "Klassiker" der Kung Fu Geschichten:


„Der Prinz und die Nadelschleiferin“


Bereits in jungen Jahren war der Prinz des Wohllebens überdrüssig und er sehnte sich nach geistiger Reife. Im Alter von 14 Jahren, als er seine Unruhe nicht mehr beherrschen konnte, verließ er den Palast, um sich in die Abgeschiedenheit der Berge zurückzuziehen. Seine Familie wollte ihn nicht gehen lassen und ließ ihn verfolgen, er aber entkam. Tief in den Bergen ließ er sich in einer Höhle nieder und meditierte einige Zeit. Doch der junge Mann kam zu keinem Ergebnis. Unzufrieden mit sich selbst beschloss er, ins weltliche Leben zurückzukehren. Bei seinem Abstieg vom Berg begegnete er einer alten Frau, die beharrlich eine grobe Eisenstange schliff. Verwundert hielt der Prinz inne und fragte: „Was tust du da?“ Sie antwortete: „Ich schleife eine Nadel aus dieser Stange.“ Ungläubig wollte der junge Mann wissen: „Wie kannst du aus diesem Eisen eine Nadel schleifen?“ Darauf meinte sie: „Indem ich geduldig schleife und schleife.“ Das leuchtete dem Prinzen ein und er kehrte um … zurück in die Berge.


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