Training trotz Verletzung oder Erkältung?
Der Slogan unserer Kampfkunstschule lautet: Gesunderhaltung, Entwicklung und Schutz von Körper und Geist. Grundlagen für die verschiedenen Unterrichtswege sind die chinesischen Kampfkünste, Philosophien und ganzheitlichen Medizinansätze. Die Frage, ob man trotz Verletzung oder Erkältung trainieren sollte, tritt immer wieder auf und wird häufig diskutiert. Die Antwort liegt dabei neben dem eigenen Wissen oft in der individuellen Verantwortung jedes Schülers.
Es ist wichtig zu betonen, dass Bewegung einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat. Selbst bei leichten Beschwerden kann angepasstes Training dazu beitragen, die Genesung zu unterstützen. Unsere Philosophie lautet: "Immer so viel trainieren, wie es der individuelle Gesundheitszustand erlaubt.“
Zudem verfolgen wir keine strikten Leistungsideale und vergleichen uns nicht mit den Leistungen der Anderen. Jeder Einzelne soll erfahren, dass es um die eigene, individuelle Entwicklung geht und das eben auch in Zeiten, wo es keine perfekten Voraussetzungen gibt.
Es gibt immer wieder Schüler, die den „bequemen“ Weg wählen und Verletzungen oder Krankheiten als Ausrede nutzen, um dem Training fernzubleiben. Auch Eltern vertreten oft den Ansatz, dass bei Krankheit das Kind zuhause bleiben sollte. Oft ist Ruhe wirklich ein Schlüssel zur erfolgreichen Genesung. Jedoch kann angepasste Bewegung genauso hilfreich sein.
Das regelmäßige Fernbleiben vom Training wegen Unwohlsein (aber auch wegen Hausaufgaben, Geburtstagsfeiern, Faulheit etc.) führt nicht nur zu körperlichen und bewegungstechnischen Rückschlägen, sondern hat auch Einfluss auf die eigene Motivation und Trainingsgemeinschaft.
Gesundheit ist nach Auffassung der Chinesischen Medizin ein Zustand optimaler Anpassung an die eigenen Lebens- und Alltagsumstände. Jeden Tag ändern sich Umstände und damit auch die Anpassungsvorgänge unseres Systems. Ernährung, Schlaf, Konstitution, körperliche und geistige Aktivität, soziale Beziehungen uvm. entscheiden darüber, wie wir mit den verschiedensten Herausforderungen umgehen und unser Wohlbefinden aussieht. Das regelmäßige Trainieren und Bewegen ist elementar für eine ganzheitliche Gesundheit und die Basis für jede individuelle Erfolgsdefinition.
Letztendlich fördert ein bewusstes und verantwortungsvolles Training nicht nur die physische Gesundheit sondern auch den Charakter jedes Einzelnen. In unserer Kampfkunstschule geht es darum, Hindernisse zu überwinden und die eigene Entwicklung voranzutreiben – auch wenn es manchmal bedeutet, sich der Herausforderung trotz Verletzung oder Erkältung zu stellen.
Das Training den situativen Bedingungen anzupassen ist nicht schwer - der Wille und die Bereitschaft mit dem Lehrer zu reden sind die besten Zutaten dafür!
Ein Beispiel: Training trotz Erkältung
Wenn eine Erkältung Einzug hält, ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und das Training entsprechend anzupassen. Statt das Training komplett auszusetzen, kann eine sanfte und angepasste Herangehensweise die Genesung unterstützen:
Wärme den Körper auf: Durch eine sanfte Aufwärmphase (Laufen/Gehen, Gelenkmobilisierung, Dehnung etc.) wird die Durchblutung und der allgemeine Stoffwechsel angeregt.
Reduziere die Intensität: Verringere die Intensität der Übungen. Statt schneller Bewegungen, konzentriere dich auf langsame und fließende Bewegungen. Dies hilft, den Körper zu aktivieren, ohne ihn zu überlasten.
Fokussiere dich auf Technik und Formen: Nutze die Zeit, um deine Technik zu verfeinern und an den Formen (Bewegungsabläufe) zu arbeiten. Dies ermöglicht dir, dein Kung Fu-Wissen zu vertiefen, ohne deine Gesundheit zu gefährden.
Integriere Atemübungen: Atemtechniken sind integraler Bestandteil des Kung Fu. Konzentriere dich auf tiefe, kontrollierte Atemzüge, um die Atemwege zu öffnen und deine Energie zu steigern.
Höre auf deinen Körper: Wenn sich während des Trainings Unwohlsein oder Erschöpfung zeigt, pausiere und gönn dir Ruhe. Die Gesundheit steht immer an erster Stelle. Diese Zeit kannst du nutzen, um einfach Teil der Gruppe zu sein und zu lernen, indem du sie beobachtest, bis du wieder einsteigen kannst.
Denke daran, dass diese Empfehlungen allgemeiner Natur sind. Bei ernsthaften gesundheitlichen Bedenken sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Das Ziel ist, das Training so anzupassen, dass es die Genesung Unterstützung, anstatt sie zu behindern.
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